Wenn du verärgert bist, weil du etwas nicht tun kannst, was du eigentlich tun wolltest, könnte es daran liegen, dass diese Sache in deinem Herzen zu einem Götzen geworden ist.
Diese Worte sagte ich eines Nachmittags zu einem meiner Kinder, das frustriert war, weil ich ihm seine hoch geschätzte Zeit am Computer gestrichen hatte. Anschliessend haben wir darüber gesprochen, dass Götzen nicht immer leicht zu erkennen sind und dass unsere emotionalen Reaktionen manchmal ein Indikator dafür sein können, was in unserem Herzen vor sich geht.
John Piper sagt folgendes: „Gott wird in uns am meisten verherrlicht, wenn wir in ihm die grösste Zufriedenheit haben.“ Wir sind dazu geschaffen, Gott zu lieben und ihn anzubeten. Wenn er nicht unser grösstes Verlangen und die Quelle unserer Zufriedenheit ist, versuchen wir, unseren Hunger mit etwas anderem zu stillen. Anstatt das Loch in unserem Herzen, das nur durch Gott ausgefüllt werden kann, mit Freude an ihm zu füllen, füllen wir es mit Liebe zu Dingen, Erfahrungen, Wünschen und Reaktionen von anderen.
Oft verstehen wir unter einem Götzen einen von Menschenhand geschaffenen Gegenstand, vor dem sich eine Person verbeugt und ihn anbetet. In Wirklichkeit ist ein Götze alles, was wir mehr lieben als Gott. Es nimmt unser Denken ein und raubt uns unsere Energie. Es ist etwas, das so bedeutend für unser Leben ist, dass wir am Boden zerstört wären, wenn wir es nicht hätten.
Es gibt spezifische Götzen in der Mutterschaft. Wenn du eine Mutter bist, erkennst du vielleicht viele oder alle von ihnen:
Das sind nicht die einzigen Götzen, die eine Mutter haben kann. Genau genommen, sind die Möglichkeiten des Götzendienstes endlos. Wie Johannes Calvin so eindrücklich sagte, sind unsere Herzen „Götzenfabriken“. Die Frage ist nicht, ob unsere Herzen Götzen produzieren, sondern welche.
Ich habe mit meinen Kindern geübt, Götzen zu identifizieren, indem ich sie Wörter und Bilder von Dingen ausschneiden liess, die ein Mensch mehr lieben könnte als Gott. Sie klebten diese Bilder in Herzform auf ein Bild eines Menschen, das ich gemalt hatte. Wir haben diese Übung schon ein paar Mal gemacht, weil sie ihnen hilft, zu erkennen, wie sehr wir unser Herz mit anderen Dingen füllen als mit Gott. Einmal zeichnete mein Sohn ein trauriges Gesicht auf das Bild und sagte: „Er ist traurig. All diese Dinge, die er liebt, haben ihn nicht glücklich gemacht.“
Es kann uns als Mütter einige Mühe kosten, unsere eigenen Götzen zu finden. Wie Unkraut haben sie sich vielleicht um unser Herz gewickelt und sich tief in die Nischen und Ritzen eingegraben. Sie sind vielleicht schon so sehr Teil unseres Herzens geworden, dass es uns schwerfällt, sie zu identifizieren.
Wir müssen beten, dass Gott die Götzen in unserem Herzen aufdeckt und uns hilft, sie zu sehen und zu identifizieren. Manchmal hilft es, auf unsere emotionalen Reaktionen zu achten, die wir in Zusammenhang mit den Umständen in unserem Leben haben.
Wenn Gott uns auf einen Götzen aufmerksam macht, müssen wir demütig unsere Sünde bekennen, Busse tun und uns davon abwenden. Sich von unseren Götzen abzuwenden bedeutet nicht nur, dass wir uns abwenden, sondern auch, dass wir uns etwas anderem zuwenden müssen. Und dieses etwas ist der grosse Eine: Jesus.
Timothy Keller schreibt in seinem Buch „Es ist nicht alles Gott, das glänzt“: "Jesus muss für unsere Fantasie schöner sein als jeder Götze. Für unser Herz muss er viel anziehender sein als alles, was in uns herrschen möchte. Dann werden die falschen Götzen weichen. Wer einen Götzen nur aus seinem Herzensboden reisst und versäumt, die Liebe Christi an die frei gewordene Stelle zu pflanzen, wird sich wundern wie schnell der Götze wieder nachwächst." (Seite 215)
Wir können nicht einfach versuchen, Götzen zu meiden. Wir können uns nicht einfach dazu entschliessen, ihnen zu widerstehen. Wir müssen unsere Herzen auf die Person und das Werk Jesu ausrichten. Er muss die Quelle unserer Zufriedenheit sein. Unser Ziel ist es, ihn mehr alles andere zu begehren. Wir wollen in der Wahrheit von Gottes Liebe und Gnade für uns durch das vergossene Blut Christi verweilen, darüber meditieren und sie tief in unser Herz eindringen lassen. Je mehr wir dem Evangelium vertrauen und darin ruhen, desto mehr wächst unsere Liebe zu Christus, bis sie überströmt und die Götzen in unserem Herzen ertränkt und hinwegspült.
Hat das Muttersein Götzen in deinem Herzen aufgedeckt? Wie kann die Liebe zu Christus diese Götzen entwurzeln?
Christina Fox: The Idols of a Mother's Heart 05.11.2013. Übersetzt von Monika Peters mit freundlicher Genehmigung von DesiringGod.