Ich glaube, es gibt keine traurigere Geschichte in unserer Weltgeschichte als das Ereignis in 1. Mose 3. Während die Tatsachen des Sündenfalls in Kürze festgehalten werden, ist das, was wir dort lesen, der Ursprung allen menschlichen Leids und Todes, aller Krankheiten und Herzschmerzen. Alles Traurige, was jemals passierte, begann dort. Wir lesen von der zerstörten Beziehung zwischen der Menschheit und Gott, und wie das einen Einfluss auf die Beziehung zwischen Mann und Frau, als auch auf unsere Arbeit und auf unsere Welt besitzt (1. Mose 3,16-19).
Aber auch in dieser Einleitung von Tod und Not, gibt es ein Licht. Geburten werden uns viel Schmerz bringen – aber dieser Fluch nimmt uns nicht die Freude an unseren Kindern. Es gibt zwar Schmerz, aber da ist auch viel Schönheit und Hoffnung inbegriffen. Zwar sind Spannungen in die Beziehung zwischen Mann und Frau gekommen, doch wurde die Liebe nicht beseitigt. Selbst im Fluch gab Gott uns eine grosse Hoffnung, dass er diesen ungeschehen machen kann. Gott machte uns für immer zu Feinden der Schlange, aber nicht zu Feinden untereinander (1. Mose 3,15). Selbst in diesem abscheulichen Moment, begann er mit seinem grossartigen Plan, uns für sich wiederherzustellen.
In der Bibel sehen wir, wie Gott diesen Fluch rückgängig gemacht hat. Letztendlich wurde der Fluch in der Person Jesu Christi gebrochen. In seinem Tod sehen wir, was wir verdient haben; in seiner Auferstehung sehen wir, was wir in Ihm bekommen haben. Wir haben die endgültige Antwort für den Fluch. Aber Gott beseitigte den Fluch nicht in einem Augenblick - vielmehr ist es wie Sauerteig, den eine Frau nahm und in drei Scheffel Mehl versteckte (Matthäus 13,33). Langsam, unaufhörlich und kontinuierlich findet eine Entwicklung statt.
Wenn wir verändert in Christus sind, müssen wir doch das herausarbeiten, was er in uns hineingearbeitet hat. Wir verbringen den Rest unseres Lebens damit, Christus gleichgestaltet zu werden (Römer 12,2). Wir haben in ihm, hier und jetzt, viel Arbeit zu erledigen. Wenn wir zu den Seinen gemacht wurden, wurden wir zu Arbeitern gemacht, die er nutzt, um sein Königreich zu bauen (Epheser 2,19-22).
Wenn Paulus der Gemeinde im 1. Timotheusbrief sagt, wie sie gemeinsam leben soll, erwähnt er den Fluch als einen grundlegenden Grund für seine Anweisungen - in einer Passage, die derzeit viele Ängste und Streit verursacht.
Paulus schreibt, "Ich erlaube aber einer Frau nicht, zu lehren, auch nicht, dass sie über den Mann herrscht, sondern sie soll sich still verhalten. Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber wurde verführt und geriet in Übertretung;" (1. Timotheus 2,12-14)
Warum verweist uns Paulus auf die Reihenfolge, in der wir erschaffen worden, oder auf den Fehler, den Eva gemacht hat, als ob diese Fakten irgendeine Relevanz hätten? Doch würde er sie erwähnen, wenn sie bedeutungslos wären?
Sie sind relevant für unser Leben, da nun unser ganzes Leben darum handelt den Fluch in Christus rückgängig zu machen. Wir können nicht als Eva zurück in den Garten kehren und uns entscheiden, nicht auf die Schlange zu hören. Wir können in diesen Zeitpunkt nicht zurückgehen und uns nicht täuschen lassen. Wir können nicht zu dem ersten grossen Führungsmoment der Frauenwelt zurückkehren und ihn zu einem Erfolg machen. Männer können da nicht zurück und sich weigern, einer betrogenen Eva zu folgen. Sie können nicht zurück und zu Gott rufen, ihn anstelle seiner Frau zu nehmen. Sie können nicht zurückgehen und sich weigern, den Tod in die Welt zu bringen. Stattdessen sind wir hier, nach diesem Ereignis.
Das Rückgängigmachen dieser Ereignisse wird in Christus vollbracht, durch den Gehorsam, zu welchem uns der Heilige Geist befähigt. Nicht die Täuschungen im Garten können wir meiden, wohl aber die Täuschungen der Schlange heute und jetzt. Heute können wir uns weigern, dem Gespräch "Hat Gott wirklich gesagt..." zuzuhören.
Ist es nicht faszinierend, dass so viele heutigen Gespräche uns genau zu den Ereignissen von Eden zurückbringen?
Christliche Frau, du musst lernen, die Schlange in diesen Gesprächen zu erkennen. Keine gemeindebereichernde Erkenntnis würde durch das Zuhören einer Frau entstehen, die sich dazu entschlossen hat, Gott ungehorsam zu sein. Die heutige Kirche ist voll von staubaltem Dreck. Frauen sind immer noch dazu veranlagt, der Intention Gottes in seinem Wort für sie als Frauen, zu misstrauen und Männer werten diese Frauen höher als Gott. Das ist ein tödlicher, häufig gelaufener, festgetrampelter Weg. Aber da gibt es noch einen anderen Weg – den Weg des Lebens.
Wie können wir den Weg des Lebens finden? Er ist in der Gegenwart Gottes. Er findet sich im gottgeopferten Gehorsam, zu dem Er uns ausrüstet. Er liegt im Vertrauen auf Gottes Absichten. Je mehr wir Gott vertrauen, desto mehr werden wir das als die grosse Herrlichkeit erkennen, die Gott wirkt, indem er unser erstes Versagen im Garten umkehrt. Er pflanzt in uns einen neuen Garten; einen neuen Wohnort für den Heiligen Geist (Epheser 2,22).
Hat Eva alle Absichten Gottes im Garten verstanden? Nein, dass hat sie nicht und das ist auch der Grund, warum sie sich verführen lassen hat. Verstehst du völlig, warum Gott dich dazu beruft, ihn durch deine Lebensweise als christliche Frau in der Unterordnung unter sein Wort zu verherrlichen? Die Situation ist ähnlich und wir sind zu verwundbar. Lasst uns nicht die Rolle der ersten Eva und des ersten Adams spielen und stattdessen die Rolle der zweiten Eva und des zweiten Adam einnehmen.
Der zweite Adam hat sein Leben für seine Braut dahingegeben. Er nahm unsere Strafe auf sich und durch seinen Tod und Auferstehen hat er uns das Leben gebracht. Entscheide dich dafür, dich an Gottes Wort zu erinnern und ihm mit Freude zu gehorchen. Vertraue seinem Plan. Denn durch das geheimnisvolle Geschenk der Unterordnung unter unseren Ehemann, unsere freudige Annahme der Rolle, werden wir zur Erneuerung des Gartens gebraucht.
Es gibt heute nichts Geringes an unserem Gehorsam, so wie es damals nichts Geringes an Evas Ungehorsam gab.
Welchen Ruhm hätte es im Garten gegeben, wenn Eva nicht auf die Schlange gehört hätte? Der Weg für uns das herauszubekommen, besteht darin, nicht auf sie zu hören. Was unseren Gehorsam erwartet ist immer Herrlichkeit – faszinierender, lohnender, erfreulicher und schöner als wir uns diese vorstellen könnten.
Ein Artikel von von Rachel Jankovic: „The Second Eve“, erschienen am 15. Mai 2020, übersetzt von Elisabeth Sovkov.
Rachel Jankovic (@lizziejank) ist Ehefrau und Mutter von sieben Kindern. Sie ist Autorin von You Who? Why You Matter and How to Deal with It, und engagiert sich stark für einen Bibellesedienst für Frauen.